
Weiße Feder im nassen Regen
Meine Hände lehnen an der Tür zur Terrasse an. Es scheint, als könnten sie die kalte, dunkle Nacht berühren. Sehe zu, wie die Zeit der Nacht immer mehr verstreicht, während die Dunkelheit noch immer nicht der Sonne weicht. Mich ziehen die Blicke in die Weiten der Nacht magisch an. Nur die schwach leuchtenden Laternen begleiten meinen Blick, merke, wie mein Blick an den Laternen vorbei in der Dunkelheit versinkt. In Gedanken versunken betreten meine Füße nicht erwärmten kalten Boden. Niemand ist bei mir, um zu sehen, wie meine Füße durch die Türe in Richtung Nacht gehen. Meine Gedanken schweifen in die Ferne der Nacht, dabei merke ich nicht, dass meine Füße unbedeckt sind. Die Kälte des nassen Bodens berührt die zarte Haut meiner Füße. Der Boden ist mit einer dünnen Schicht Schnee bedeckt. Für einen Moment merke ich nicht, wie die Nässe der schneebedeckten Schicht bis in mein Inneres dringt.
So fühlt es sich an, wenn die Kälte der Nacht eine Seele einsam macht. Bei dem Gedanken daran, senken meine Blicke sich, bringt all das Starren in die Nacht doch nichts, denn dadurch ändert die Dunkelheit der Nacht sich nicht. Doch dann erblickt mein Verstand etwas, das auf der Straße vor meinen Füßen liegt. Eine weiße Feder, voller Reinheit, zart und weich, liegt auf kalter schneebedeckter Straße. Umhüllt von der Nacht, hat die Nässe sie nicht erreicht. Sie ist immer noch federleicht. Es macht mich traurig, dass diese Feder im nassen Regen liegt und nicht durch die Lüfte fliegt.
Die Füße tragen dich durch die Welt, dorthin wo auch immer es dir gefällt. Möchte nicht mehr länger auf meine schmerzenden Füße blicken, während meine Augen eine zarte weiche Feder erblicken. Sie ist so leicht und sanft, dass noch nicht einmal der Nasse Regen sie durchnässen kann. Es scheint, als könnte sie auf der nassen Wasseroberfläche schweben, anstatt der Nässe der Straße nachzugeben. Oh wie wunderschön ist diese zarte Feder so unversehrt, auf nasser kalter Straße anzusehen. Meine Finger ergreifen die Feder mit bedacht, damit sie auch weiterhin unversehrte weiche zarte Fasern hat. Vorsichtig lege ich sie auf meine Hand. Sie ist so leicht, spüre nicht, dass etwas auf meiner Handfläche liegt. Wie kann etwas so zart sein, dass man es mit einer Wage kaum wiegen kann. Ein zarter leichter Hauch reicht aus und sie schwebt weiter in die Welt hinaus.
Sollte wie diese Feder leicht durch die Luft schweben, anstatt mit von Kälte rot gefärbter Haut im Regen zu stehen. Die Sehnsucht nach schwerelosen Momenten des Glücks ist so unerträglich groß. Wo ist all die Unbeschwertheit der Verbundenheit bloß. Glaube, zu wissen, wo diese Momente auf mich warten, kann all die Momente in meinem inneren Auge sehen und doch traut sich mein Glück nicht, den Weg mit mir zusammenzugehen.